Turnierbericht Kiel

Motto: Wintersport – 1. Wochenende 2018 (5.-7. Januar)

Wir begannen unsere Reise zum nordischen Wintersport am Freitag Abend. Zwei voll besetzte Autos machten sich aus Madgeburg mit verschiedenen Routen auf nach Kiel. Wir entschieden uns, einen größeren Teil Landstraße zu fahren und damit die Vielzahl an Baustellen der Autobahn A7 zu umgehen. Der Plan ging auf und bis auf eine geplante Pause bei der halben Strecke, um die Beine wieder auszufalten, kamen wir ohne Verzögerung durch. Die vier Stunden Fahrzeit konnten wir nutzen, um auch neue Gesichter, frisch aus dem Unikurs, besser kennenzulernen und in Vorfreude des kommenden Turniers zu schwelgen. In Kiel angekommen gingen wir zunächst essen in der Burger Bank. Man könnte sagen, wir hätten Burger von unserem Nahrungskonto abgehoben. Als wir Richtung “Rezeption zur goldenen Isomatte” (der Schlafhalle) aufbrachen, erwischte uns dann doch noch eine Regenfront, der wir bis dato verschont geblieben waren. Erst kürzlich in der Halle angekommen, es dürfte so gegen 23:00 Uhr gewesen sein, flog uns auch schon eine Scheibe ins Gesicht. Hier waren wir also richtig. Wir tranken noch gemütlich ein paar Bier und spielten karten bis so gegen halb eins das Licht ausging. Den Gerüchten zufolge wurde noch in der selben Nacht der erste Landshark gesichtet. Und er sollte nicht der letzte bleiben…

Am Samstag, dem ersten Spieltag des Turniers, ging es direkt zum ersten Spiel raus. Davor hieß es jedoch: ausreichend frühstücken. Leider waren die Locations nördlich Kiel mehrfach aufgeteilt, sodass wir aus der Schlafhalle in eine andere Halle zu frühstücken fahren mussten, um danach in eine weitere Halle zu fahren, in der wir die Spiele des Samstages verbringen konnten. Da unser Team zur Hälfte aus Neulingen bestand, war unser Ziel Spaß zu haben und die eine oder andere Erfahrung mitzunehmen. Nachdem sich die ersten bereits vor der Halle einwarfen, konnten wir dann leicht verspätet rein und uns auf das erste Spiel vorbereiten.

Wir traten gegen “Griffins Lehre” aus Greifswald an. Die Greifswalder gingen mit vielen Frauen an die line und verzichteten freiwillig auf die Gleichaufstellung, sodass sie oft mehr mit Frauen spielten als wir. Nichts desto weniger ein für uns anspruchsvoller gegner. Nachdem wir den Start ein wenig verpassten, kamen wir im Laufe des Spiels wieder auf Augenhöhe. Die verlorenen Punkte konnten wir nicht mehr aufholen aber wir kamen zumindest auf ein für uns akzeptables 13 : 8 (wir sind immer die zweitgenannte Mannschaft). Bei uns hat es gut funktioniert, die Seite der Manndeckung in der Verteidigung zu halten. Insgesamt gingen im Spiel viele lange Pässe ins leere (und nicht nur der Griff der Greifswalder).

Im zweiten Spiel traten wir gegen die “Herrings” aus Dänemark an. Diese waren ausgesprochen lang und uns weit überlegen. Entsprechend lag unser Ziel zunächst bei einem Punkt, was von einzelnen auf drei Punkte erhöht wurde. Überraschenderweise behielten letztere Recht und wir kamen auf einen Endstand von 13 : 3. Die drei von uns gemachten Punkte waren sauber ausgeführt und auch Seite halten (Links auf) hat wieder gut funktioniert. Es wurden auch wenige Scheiben weggeworfen. Gegen Ende des Spiels gab es sogar einige Blocks in der Defense. Das Spiel hat trotz der übermächtigen Dänen motiviert, es hat einfach Spaß gemacht, mit ihnen zu Spielen.

Guter Dinge (vielleicht lag es auch an dem Umtrunk den die Dänen im Spiritkreis verteilten) begannen wir unser drittes Spiel gegen die Rostocker “Endzonis” … und wurden wieder auf den Boden der Tatsachen geholt: 7 : 0 nach gut fünf Minuten Spielzeit. Es war ein etwas verkrampftes Spiel mit leichten Problemen im Aufbau. Wir mussten uns danach noch einmal stark zusammenreißen und als Team Belastungsfähigkeit beweisen um da wieder rauszukommen. Doch es gelang: wir erspielten uns noch drei hart erkämpfte Punkte bis zum Endstand von 13 : 3. Ein vierter, schon gefangener Punkt, wurde durch ein umstrittenen Pick Call revidiert. Trotz des homogeneren Spiels auch vermehrt über die neueren Spieler, war nach dem Spiel die Stimmung gedrückt.

Das änderte sich mit Blick auf das nächste Spiel jedoch recht schnell: Es ging gegen ein gemischtes Team aus Hamburg und Göttingen “Fisch 7”. In diesem Team waren ein weggezogener Ex-Traumat und ein Bruder eines Traumaten; die Konkurenz also greifbar nah. Das spornte auch zu drei sehr schönen Punkten zu Beginn an. Auf dem 0 : 3 ruhten wir uns leider ein bisschen aus und ließen ein 5 : 3 zu. Anschließend packten “Fisch 7” eine Zonenverteidigung aus und verunsicherten und zusehends sodass wir schlussendlich zu einem 13 : 6 kamen.

Das darauf folgende und für den Tag letzte Spiel ging gegen die Dortmunder “Bungalow & Friends”. Das aus vielen erfahrenen Spielern bestehende Team, warf vermehrt Overheads, Knifes und derlei Würfe über unsere Köpfe hinweg, die nur teilweise ankamen. Als “larryhaft” bezeichnete es ein Traumat, was zum geflügelten Wort für dieses Turnier wurde. Das nutzten wir aus und konnten zudem viele gute Angebote laufen. Das brachte uns einen hohen endstand von 13 : 9 ein. Sowohl die Erfolgsmomente nach einem gefangenen Punkt, der im ganzen Spiel gute Spirit als auch der knappe Endstand, brachten die Stimmung wieder deutlich nach oben. Es war auch eins der Spiele, die wir mit einem Spirit Game beendeten: Es galt für uns zu erraten, welche Teammitglieder von “Bungalow & Friends” im namensgebenden Bungalow zusammenwohnten und für sie, welche Spieler von uns das erste Turnier bestritten. Dabei durfte jeder Spieler nur je eine Frage gestellt werden, wie “bist du in deinem Haus schonmal die Treppe heruntergefallen” oder “hast du deine Teamkameraden schonmal nackt gesehen”.

Nach den Spielen ging es zum Beerrace. Getreu dem Wintersport Motto, galt es, einen Skifahrer mit zwei zunächst mit Bier betankten Liftmenschen ans andere Ende der Halle zu tragen, und anschließend auf einem Handtuch im Slalom um Pfostenmenschen herum zu schieben. Als erstes kam das Team “Indiscutabel” ins Ziel, jedoch nicht ansatzweise so larryhaft wie wir!

Im Anschluss gingen wir geschlossen zum Chinesen. Zur Wahl gab es ein reichhaltiges Buffet und à la carte, wobei sich einige für das Buffet zugunsten einer guten Grundlage entschieden. Auch die anderen sollten jedoch davon profitieren und so fand die eine oder andere fritierte Banana auch den Weg zu à la carte Essern. Am Nebentisch zog nach kurzer Zeit auch das dänische Team ein, sodass ein Großteil der Restaurant Gäste, vom Turnier gestellt wurde.

Auf dem Weg zur Partylocation “Almhütte” (erneut leider ein anderer Ort) sorgte dann auch ein Flaschentelefon für gute Luft. In der Hütte angekommen schien dann auch das Motto durch: einige Eisbär-Mützen und Skibrillen sorgten für dezente Après-Ski Athmospäre. Getränke gab es bevorzugt im Skipass-Bündel und auch die Musik war anfangs derart gestaltet. Noch früh am Abend wurde dann ein fast erfrorener Landshark gesichtet, und dessen nicht genug, kam direkt darauf ein zweiter die Piste herunter (leider beide Male ohne Frisbee-Flosse … larryhaft). Es folgten die üblichen Makarenen und andere Tanzeinlagen, jedoch war noch vor Mitternacht Pfeffi und Jägermeister alle. Auf der Hütte waren derlei Vorräte offenbar stark begrenzt. Gegen halb fünf Uhr wurde der Partysieg durch eine Squat Challenge ausgefochten, welche das Dortmunder Team “Bungalow & Friends” für sich entscheiden konnte.

Am Sonntag ging es gewohnt leicht träge los. Es galt das zeitlich zweite Spiel zu bestreiten (yeah Schlafmaximierung!) und vorher kurz zu frühstücken. Diesmal glücklicherweise beides in einer Halle. Nachdem wir am Samstag innerhalb einer Gruppe von Teams gespielt haben, ging es am Sonntag gegen das gleichrangige Team der weiteren Gruppe und ein letztes Finalspiel pro gleichrengigem Pärchen.

Es ging zunächst gegen die “Farmers” aus Lüneburg. Es war unser knappstes Spiel des Turniers. Fast jeder Punkt wurde mit einem Gegenpunkt beantwortet. Die Lüneburger hatten einige schnelle Läufer und spielten vermehrt tief über die offene Seite. Wir konterten das mit ruhigerem Aufbau und einigen riskanteren Punkten. Es Stand kurz vor Schluss dann 8 : 8. Nach einem hart erkäpften Punkt für die “Farmers”, verloren wir eine sicher geglaubte Scheibe und kassierten Sekunden vor Schluss noch das 10 : 8 bei dem es dann blieb.

Im letzten Spiel traten wir im Spiel um Platz 11 erneut gegen “Bungalow & Friends” an. Bei vielen war so langsam die Luft raus und auch eine leichte Knieverletzung mussten wir leider verzeichnen. Es entwickelte sich noch zu einem schönen Spiel, aber leider 13 : 7 verloren.

Die zügig angetretene Rückfahrt war relativ entspannt. Nach kurzer Mitfahreraufteilung ging es dann auch Richtung Magdeburg. Ungewöhnlich war die wache Rückbank über weite Teile der Strecke. Ansonsten verlief die Fahrt ruhig.

Resümiert bestritten wir mit Platz 12 nicht das erfolgreichste Turnier (eher das Larryhafteste), Spaß gemacht hat es jedoch allemal. Für die Neulinge unter uns war es ein Einblick in Ultimate Turniere mit hervorragender Stimmung und genereller Fairness unter den Teams und mit ein bisschen Glück, bleibt auch der ein oder andere beim Schleudertrauma.

 

Geschrieben von Felix. Vielen Dank !

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