Turnierbericht DHM 2015 – Chemnitz

Nie hätte man gedacht, dass man in Chemnitz wieder wäre, binnen 4 Monaten. Aber wenn es um Ultimate geht, spielt der Standort keine Rolle, solange es frischen Rasen, gute Stimmung und 175g Stück Plastik gibt.
Der Kader war dieses Mal bestückt mit Cyrill, Torsten’e, Jolle, Peter, Saskia, Hannes, Jakob, Tim, Kretsche, Terrence, Anneke, Melina, Hede, und Marco.

Wir machten uns auf dem Weg nach Chemnitz am Freitagabend. Schon war es ein Wettbewerb: Jakob mit dem vermieteten Ford und Hannes mit dem SPOZ Bus. Wer erreicht Chemnitz zuerst? Der PKW hat offensichtlich gewonnen aber nicht ohne ein paar Umwege von dem Bus. Hauptsache war dass die ganze Mannschaft sicher und wohl in Chemnitz angekommen war. Wir haben unsere Zelte aufgebaut und leckeren Döner gefunden. Trotz des Regens, war die Teamstimmung extrem gut und waren wir bereit für den ersten Spieltag.

Doch am Samstag früh hatten wir schon unsere erste Herausforderung, die nicht auf dem Feld lag, sondern auf dem Frühstückstisch. Ehrlich gesagt, da ich aus den USA komme und an Bananen, Bagels, und Erdnussbutter (nur wenn man Glück hat) bei Turnieren gewöhnt bin, hatte ich zunächst keine hohen Erwartungen, im Bezug auf Turniernahrung. Aber inzwischen bei deutschen Turnieren vielleicht bin ich allmählich an frisches Brot, köstliche Marmalade, Fleisch Vielvalt und natürlich Butter verwöhnt. Obwohl das Frühstück viel besser kommen können hätte, war das Team entschlossen, das nicht unsere Stimmung verderben zu lassen.

Gegen Mainz war das erste Spiel. Nach einem spannenden saskiageführten Warmup waren wir begierig zu spielen. Die Ergebnisse unserer fleißigen Arbeit war zu sehen. Wir waren geduldig und nutzten die Swings aus. Wenn unsere tiefen Angebote da waren, haben wir das auch erfolgreich ausgenutzt. Unsere Defense war auch großartig, unterstrichen durch einen hervorragenden Layout von Torsten. Beim ersten Spiel waren wir erfolgreich. 12:3 gewonnen.
Gegen Regensburg lief es ähnlich. Harte Defense und unsere Zone erweisen sich als sehr wirksam. 12:5 gewonnen.

Gegen Kassel als letztes Poolspiel jedoch war eine andere Geschichte. Vielleicht da das Spiel um die goldene Ananas ging (wir waren schon 1. in unserem Pool), oder da es heftig geregnet hat, haben wir unseren Biss verloren. Viel verfangen, viele Turns, und bedauerlich eine Verletzung von Jakob haben uns herausgefordert. Zum Glück haben wir uns letztendlich zusammengerissen und den Sieg 5:3 über Kassel geholt.
Und ohne ein Universspiel irgendwann, wäre es kein komplettes Turnier gewesen. Und so war’s gegen Göttingen: Wir haben bitter und mit aller Macht gekämpft, damit wir 6:5 gewonnen haben.
Gegen Ilmenau war auch keine leichte Aufgabe. Wobei wir den Flip gewonnen haben, haben wir trotzdem Defense ausgewählt (wer hat geflippt und dummerweise entschieden? Keineswegs war’s ich!). Allerdings haben wir super gespielt und uns den Sieg geholt. 8:6 Magdeburg.

Mit diesem Sieg, waren wir in der Top 8! Aber natürlich mit dem verdienten Sieg, standen wir einem verdienten Gegner im letzten Spiel des Tages gegenüber. Gegen Würzburg haben wir hart gekämpft aber leider verloren. Allerdings hatten wir noch die Gelegenheit uns am Sonntag zu steigern.

Nach einem warmen Duschen, machten wir uns auf dem Weg zum Abendessen. Mit der Auswahl eines syrischen Restaurants, besser ging’s nicht. Es gab köstliches Essen für alle, egal ob man Vegetarier, Veganer, Flexitarier, oder Fleischetarier war. Nachher, waren einige zur Party gegangen und einige zum Schlafen. Wobei ich nicht persönlich dabei war, habe ich von vertraulichen Quellen erfahren, die Party soll gut besucht gewesen sein.

Dann kam Sonntag. Meisterschaftsonntag, würden wir in den USA sagen. Heute geht’s nicht mehr um die goldene Ananas. Es geht darum, dass wir fabelhaftes Ultimate spielen mit einer positiven Stimmung. Gegen Freiburg war’s sehr heiß, intensiv, aber auch fair. Für eine Weile tauschten wir Punkte und weder wir noch Freiburg konnten einen großen Vorsprung nehmen. Dann als Cap lautete, waren wir in einer knappen Situation. 7:6 führten sie beim letzten Punkt. Es gab viele Turns aber niemand konnte einen entscheidenden Schlag setzen. So lief’s für eine Weile. Turn, Huck, Turn, Pass-Pass-Dump-Swing Turn, usw. Ebenso viel wir den Universe erzwingen wollten, ebenso viel konnten wir das nicht. Letztendlich haben die Freiburger es geschafft, den Sieg zu holen. 6:8 Freiburg.

Während wir nicht mehr die Top 4 erreichen konnten, waren wir trotzdem in der Top 8, und jetzt ging’s um Platz 5. Mit einem herrlichen Sieg (8:6) gegen Karlsruhe, konnten wir den 5. Platz belegen. Doch Marburg erwies sich als zu große Herausforderung. Entgegen ihren hässlichen Namen, Marburg hat wunderschön gespielt und verdient gewonnen (9:5).

Somit haben wir uns den 6. Platz geholt! Ein sehr erfolgreiches Wochenende in Chemnitz anlässlich der Deutschen Hochschulmeisterschaft, meiner Meinung nach. Ich finde das ein bisschen wehmütig, da ich mein letztes Turnier mit Schleudertrauma eben gespielt habe. Allerdings bin ich extrem dankbar, dass ich überhaupt die Gelegenheit hatte, mit so einer geilen Crew eine Saison Frisbee in Deutschland gespielt zu haben. Ich kann mir nur vorstellen, wie supergeil sie bei der Mixed DM spielen werden, und kann nur herzlichen Glückwünschen entbieten. So damit kommen wir zum Schluss. Noch eins zum Abgewöhnen:

SCHLEUDER!
TRAUMA!
BE!
ULTIMATE!