Turnierbericht DHM 2014 – Heidelberg

Das Team zur DHM 2014 in Heidelberg

Am Freitag, den 9. Mai 2014, trafen sich zwei Handvoll motivierte, frisbeespielende Studenten zu einer langen und beschwerlichen Fahrt in die Rhein-Neckar-Metropole Heidelberg, um sich dort mit den Hochschulen der Bundesrepublik zu messen. Kurz gesagt, die DHM 2014 stand bevor. Da Anne leider ihre Teilnahme kurzfristig absagen musste, bestand die Mannschaft aus 11 Personen: Anneke, Cyrill, Fiete, Flash, Hannes, Hede, Kretsche, Marco, Melina, Torsten und Ruben. Als wohl einzige Mannschaft war es uns vergönnt, einen Fanclub, bestehend aus Inga, an unserer Seite und damit einen nicht zu unterschätzenden psychologischen Vorteil zu haben.

Die sechsstündige Fahrt in den, als Fünfsitzer getarnten, Siebensitzern, sowie der Aufbau der Magdeburger Zeltstadt verliefen glücklicherweise ohne Komplikationen, so dass einem energiegeladenen Start in das Turnier nichts im Wege stand. Dass sich am Abend vor Turnierbeginn die gesamte Gruppenkonstellation änderte, konnte der Motivation keinen Abbruch tun. Dies bekam unser erster Gegner in der Gruppenphase aus Kiel schmerzhaft zu spüren. Gegen eine konzentrierte Leistung von Anfang bis Ende fanden diese kein Mittel und wurden nach nicht allzu langer Zeit durch Erreichen des Hardcaps (13:4) vom Platz gefegt. Die Anfangsphase im zweiten Gruppenspiel gegen Erlangen war von beidseitiger Unruhe geprägt, so konnte sich nach langem Hin und Her keine Mannschaft einen klaren Vorsprung erarbeiten. Dann aber platzte ein Magdeburger Knoten und einige herausragende Plays später konnte ein souveräner Sieg (12:6) verbucht werden. Soweit lief alles sehr zufriedenstellend. Zum Leid aller Spieler sollte das Wetter von nun an apokalyptische Ausmaße annehmen, Regen sowie böiger Wind waren fast durchgehend ein Begleiter. Der Sieger des letzten Gruppenspiels durfte direkt ins Achtelfinale einsteigen, der Verlierer musste ein zusätzliches Crossover-Spiel zum Erreichen der Top 16 bestreiten. Trotz einer energischen Leistung schafften wir es nicht, die Offensive der Würzburger zu unterbinden und mussten uns dem späteren Finalisten leider recht deutlich geschlagen geben (6:12). Mit dem Wissen um das Leistungsvermögen aus den ersten beiden Spielen und dem unbedingten Willen, das Achtelfinale zu erreichen, standen die Zeichen für den Crossover-Gegner aus Konstanz von vorneherein eher schlecht. Trotz einiger Turnover, deren Anzahl durch das schlechte Wetter leicht stiegen, erarbeiteten wir uns durch durchweg konzentrierte Verteidigung immer wieder die Scheibe zurück. Mit fortlaufendem Spielverlauf stabilisierte sich auch die Offensive, so dass ein komfortables Punktepolster heraussprang, das bis zum Ende beibehalten wurde (12:6). Das Minimalziel von mindestens Platz 16 war nun also erreicht. Das anstehende Achtelfinale gegen Bayreuth markierte dann den spielerischen Abschluss des ersten Turniertages. Heftiger Regen und Wind, ein matschiges Spielfeld, dessen malerischer Braun-Grün-Kontrast jedem Rugby-Spieler die Tränen in die Augen treiben würde und nicht messbare Kraftmobilisierung auf beiden Seiten verliehen diesem Achtelfinale einen würdigen Charakter. Überdurchschnittlich viele Calls, sowie überdurchschnittliche lange Klärungszeiten Selbiger, waren demzufolge nicht wirklich überraschend aber umso dramatischer. Gegen Mitte des Spiels liefen wir einem mittelgroßen Rückstand hinterher, doch dank einer intensiven Defensive konnte der Rückstand nahezu egalisiert werden. Im entscheidenden Spielzug der Bayreuther, erreichte das Drama seinen Höhepunkt, als eine vermeintlich erfolgreiche Layout-Defense Hedes den Bayreuther Punkt zum Sieg verhinderte, nach Foulcall und langer Diskussion der Spielzug wiederholt wurde und dieser schließlich zum Sieg der Oberfranken führte. Trotz dieser schmerzhaften Niederlage überwog dennoch die Freude über die Möglichkeit, immer noch die Top 10 zu erreichen, wenn auch mit etwas Verzögerung. Der Abend wurde schließlich mit einer Erkundungstour des Heidelbergischen Umlandes bei Nacht und der Kränkung eines griechischen Restaurantinhabers bzw. der Schmähung dessen nativer Esskultur, beschlossen.

Der zweite Turniertag ließ durch morgentliche, bläuliche Erscheinungen am Himmel Hoffnung auf besseres Wetter aufkeimen, die jedoch durch pünktlichen Regen vor dem ersten Spiel gegen Hannover zerstört wurde. Zusätzlich fielen auch noch zwei Stützen des Teams, Torsten und Melina, verletzungsbedingt aus, so dass das Wechselkontingent im Vergleich zu den anderen Mannschaften, latent dezimiert erschien. Nach einem wechselhaften Spielverlauf, in dem Unkonzentriertheit auf beiden Seiten nicht zu übersehen war, war das glücklichere Ende doch für uns beschieden. Ähnlich sah es im folgenden Spiel gegen die Mannschaft aus Bonn aus, wo nach langem Hin und Her wiederum unser Team das Feld als Sieger verließ, die Top 10 war nun sichergestellt. Als letzter Gegner erwies sich das Frankfurter Ensemble nicht nur als harter Prüfstein, sondern als haushoch überlegen. In deren vorherigem Spiel retteten diese ihre zwischenzeitlich haushohe Führung mit letzter Not über die Zeit und waren dadurch so heißgespielt, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes Rot sahen. Zwar versuchten wir unser Bestmöglichstes, sogar Melina trat ein grandioses Comeback an, doch gegen diese Frankfurter war leider nicht mehr drin.

Trotz dieser letzten hohen Niederlage war die Deutsche Hochschulmeisterschaft 2014 in Heidelberg ein tolles Ereignis, einen Platz in der Top 10 ist allemal ein beachtlicher Erfolg. Der Teamgeist war durchgehend zum Greifen, die Motivation war zu keinem Zeitpunkt zu bezweifeln und der Einsatz von allen Spielern war bemerkenswert. Vielen Dank an alle Beteiligten!